Polnisch (Groß) Neukirch

Polnisch Neukirch (Polska Cerekiew)

Geschichte

Neukirch erhielt bereits im 14. Jahrhundert das Recht, einen Jahrmarkt abzuhalten. Der Ort entwickelte sich aber nie über einen Marktflecken hinweg. Zentraler Wirtschaftszweig war immer die Landwirtschaft neben etwas Handwerk und Handel. Die Kirche in „Nova Ecclesia“ wird im Peterspfennigregister aus dem Jahre 1447 erwähnt. Damals war der Ort im Besitz der Familie von Wrochen. In einer Urkunde von 1497 heißt der Ort slawisch „Noweczerkowie“.

Im Jahre 1563 erwarb Georg Freiherr von Oppersdorff den Ort und die Herrschaft „Polnisch Neukirch“ (so genannt im Gegensatz zu Deutsch Neukirch bei Leobschütz) mit Millowitz und Groß Slawikau. 1617 stiftete Friedrich von Oppersdorff den Neubau der Pfarrkirche als massiven Steinbau. Da die Grafen von Oppersdorff kaisertreu und katholisch waren, wurde Neukirch damals auch als „Nova catholica“ bezeichnet.

Der Ort war danach lange Mittelpunkt einer ausgedehnten Herrschaft der Familie von Gaschin. Die Herrschaft gelange in den 1830er Jahren an die Familie von Seherr-Thoß auf Olbersdorf und im Jahre 1884 an die Familie von Matuschka.

Im Jahre 1914 wurde „Polnisch Neukirch“ in „Groß Neukirch“ umbenannt. Bei der Volksabstimmung im Jahre 1921 stimmten hier 81,6% für Deutschland. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde aus „Groß Neukirch“ nun „Polska Cerekiew“, seit 2011 führt der Ort aufgrund des Vorhandenseins einer deutschen Minderheit von über 20% zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen „Groß Neukirch“.

Polnisch Neukirch (Postkarte um 1900)

Wappen der Familie von Matuschka


Sehenswürdigkeiten

Neorenaissance-Portal am Ring

Die Nebengebäude des Schlosses mit barockem Torturm aus dem Jahre 1670 und aufwendig gestaltetem Neorenaissance-Portal von 1894 stellen die Grenze zwischen dem eigentlichen Ort und dem Schlossbereich dar.
Neorenaissance-Portal am Ring.

Barockturm am Ring.

Schloss Neukirch

Ansicht vom Park aus.

Das Schloss geht vermutlich auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück, denn noch heute lässt sich im Süden und Osten der Anlage ein Graben sehen. Das Schloss wurde 1617 von Friedrich von Oppersdorff im Renaissancestil erbaut sowie Ende des 19. Jahrhunderts von den Grafen von Matuschka umgebaut. Der dreigeschossige Rechteckbau hat an der Westfassade zwei oktogonale Ecktürme und ein Neorenaissance-Portal mit vorgelagerter Treppe von 1894. (u.l.) Die Ostfassade ist durch eine Terrasse aufgelockert. (u.r.) Nachdem das Schloss am Ende des Zweiten Weltkrieges enormen Schaden genommen hatte, wurde es in den Jahren 2012 bis 2014 renoviert. Derzeit wird nur das Erdgeschoß durch die Gemeindeverwaltung genutzt. Die Räume sind um eine Diele – vermutlich den ehemaligen Innenhof der Schlossanlage – in umlaufender Folge angelegt.

Renovierter Innenhof mit Glasdach.

Schlossportal

Schlossterasse

Landschaftspark

Die Schlossanlage in Neukirch ist von einem kleinen Landschaftspark des 19. Jahrhunderts umgeben.


Anreise

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