Kattowitzer Land

Kattowitzer Land

Das Kattowitzer Land ist der östliche Teil des ehem. Herzogtums Oppeln. Heute stellt es den zentralen Teil der Wojewodschaft Schlesien (woj. śląskie) mit dem oberschlesischen Industrierevier dar. Im Nordosten wird das Kattowitzer Land von der ebenfalls zur Wojewodschaft Schlesien gehörigen Region um Tschenstochau (Częstochowa) und im Süden von der Region um Ratibor (Racibórz) und Pless (Pszczyna) begrenzt. Im Westen schließt sich das Oppelner Land an.

Das Kattowitzer Land ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts – ähnlich wie das Ruhrgebiet – ein wichtiges Industriezentrum in Mitteleuropa. Deshalb war es nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Polen und Deutschland umstritten. Nach dem Plebiszit von 1921, bei dem Deutschland etwa 60% der Stimmen im oberschlesischen Abstimmungsgebiet erhielt, wurde die Region dennoch 1922 zwischen beiden Staaten geteilt.

Der wirtschaftlich wichtigere Teil mit Kattowitz (Katowice), Königshütte (Chorzów) und Tarnowitz (Tarnowskie Góry) kam an Polen, die Städte Beuthen (Bytom), Gleiwitz (Gliwice) und Hindenburg (Zabrze) blieben hingegen bei Deutschland. Die auch „Ostoberschlesien“ genannte Region wurde damit zum ersten Teil Schlesiens, der seit dem Mittelalter polnisch wurde. Deshalb erhielt die Wojewodschaft auch den Namen „Schlesien / Śląsk“.

Das "Kattowitzer Land" mit historischen Grenzen.

"Wasserpolacken zwischen Oder und Weichsel", Holzstich um 1850.

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Nach 1945 wurde diese Wojewodschaft weiter nach Westen ausgedehnt. Heute erstrecken sich im Norden des Kattowitzer Landes – zwischen Lublinitz (Lubliniec) und Tarnowitz (Tarnowskie Góry) große Wälder, im heutigen Sprachgebrauch das „Weiße Schlesien“. Der Süden ist hingegen sehr dicht besiedelt und durch die – heute leider mehr und mehr sterbende – Kohle- und Stahlindustrie geprägt. Hinzu kommen aber immer mehr moderne Industrien. Dieser Teil Oberschlesiens wird daher heute auch das „Schwarze Schlesien“ genannt. Die Deutsche Minderheit ist in der Kattowitzer Region v.a. im nach 1922 bei Deutschland verbliebenen Teil vertreten, allerdings nur mit geringem Anteil an der Bevölkerung. Politisch deutlich wichtiger ist hier die oberschlesische Autonomiebewegung (Ruch Autonomii Śląska, kurz RAŚ), die bei regionalen Wahlen bis zu 8% der Stimmen erreichen konnte.

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