Lubetzko

Lubetzko (Lubecko)

Geschichte

Im Ort „Lubitsco“ wird bereits 1226 eine Zollstätte des Herzogtums Oppeln urkundlich erwähnt. Die Kirche soll hier bereits um das Jahr 1300 errichtet worden sein. Im Jahre 1362 wird als Pfarrer ein „Johannes, plebanus de Lubiczco“ genannt, im Jahre 1679 der Pfarrer Simon Kubacius. Im 17. Jahrhundert umfasste die Pfarrei acht Dörfer. Eine Schule bestand seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts. Der Ort wird immer in adeligem Besitz gewesen sein. Im Jahre 1799 wurde Lubetzko z.B. zusammen mit verschiedenen anderen Gütern der Umgebung von einem Herrn Traugott von Holy an den Regierungsrat Friedrich August Ferdinand von Grevenitz (1730 – 1809) verkauft.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte Lubetzko zum Patrimonalgerichtsbezirk von Lublinitz. Um 1830 wird Andreas Graf von Renard auf Lublinitz als Besitzer des Lubtzkoer Gutes genannt. Nur wenig später bestand der Ort aus einer Bauernbesitzung, 28 Halb- und 10 Viertelbauern sowie acht Gärtner- und 16 Häuslerstellen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Lubetzko nachweislich ganz überwiegend polnischsprachig. So stimmte die Mehrheit der Einwohner im Jahre 1921 für Polen. Mit dem östlichen Teil des Kreises Lublinitz wurde der Ort 1922 von Deutschland an Polen abgetreten. 1944 wurde der Ort irrtümlich von der US Air-Force bombardiert und zum großen Teil zerstört.

Lubetzko in den Wäldern bei Lublinitz: Ausschnitt aus "Principatus Silesiae Oppoliensis ... 1736.

Sehenswürdigkeiten

Kath. Pfarrkirche St. Maria

Ursprung der Kirche in Lubetzko ist vermutlich das mittelalterliche Presbyterium, das sich baulich stark vom Rest der weiteren Kirche unterscheidet. Die Saalkirche selber stammt aus dem Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts und wurde im Jahr 1776 erweitert. Der Turm wurde im Jahr 1787 anstelle einer Holzkonstruktion angebaut.

Der spätbarocke Hauptaltar stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Mittelteil befindet sich ein Bild der Muttergottes mit Kind auf einem Blech, sog. „Madonna von Lubetzko“. Es stammt aus der Zeit um 1716. Damals soll in einem Misthaufen ein Medaillon mit dem Bildnis der Schwarzen Madonna von Tschenstochau gefunden worden sein, das zwischen der Pfarrei und den Paulinern von Tschenstochau umstritten war. Seitdem die Römische Kurie das Bild der Pfarrei zusprach, besteht in Lubetzko ein Wallfahrtsort. Weitere Informationen zum Wallfahrtsort finden Sie (nur in polnischer Sprache) hier:

Sanktuarium Matki Bożej w Lubecko

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Neuer TextAußenansicht der Pfarrkirche.
Altar mit dem Bild der "Madonna von Lubetzko".

Polychromie

Im Presbyterium der Kirche wurden im Jahre 2010 gotische Fresken aus dem frühen 15. Jahrhundert entdeckt, die rund 200 Quadratmeter Gewölbedecken und Wände bedecken. Dieser Teil der Kirche bildet ein Rechteck von 10 mal 11 Metern und hat ein Tonnengewölbe. Einmalig ist für Oberschlesien nicht nur das Alter, sondern auch die Reichhaltigkeit, die sonst nur für Kathedralen typisch ist.

Vermutlich wurden die Gemälde um 1420 angefertigt, sie können aber auch noch älter sein. Nach drei Jahren Renovierungsarbeiten wurden die Gemälde erstmalig wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Darstellung Jesu und von Engeln.


Den thematischen Schwerpunkt der Lubetzkoer Polychromie bildet das Leben Christi. Dabei ist die Darstellung der Beschneidung Jesu (l.) eine weitere Besonderheit.Die Bilder sind so vielseitig, dass sie vom Pfarrer bis heute in seiner Predigt genutzt werden können.
Auferstehung der Toten aus ihren Gräbern...

... und der Kampf zwischen dem Teufel und einem Erzengel?

Anreise

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